Diese Patience gehört zur Hohen Schule der Patiencelegekunst. Sie wird in Senkrechtformation ausgelegt und erfordert durch ihre ungewöhnlichen Spielmöglichkeiten durchdachtes Vorausplanen und damit die ungeteilte Aufmerksamkeit ihres Spielers.
Bei der Patience Die Mecklenburgerin werden - nach gutem Mischen - alle 52 Karten eines einfachen Patiencespiels in senkrechter Folge ausgelegt. In Reihe l kommt eine offene Karte. Legen Sie sodann zunächst die verdeckten Karten aus: in die 2. Reihe eine Karte - von nun an geschuppt -, in Reihe 3 2 Karten, in die 4. Reihe 3, in die 5. Reihe 4, in die 6. Reihe 5 und in die 7. Reihe 6 Karten. An die Senkrechtreihen 2 bis 7 werden dann jeweils noch 5 offene Karten geschuppt plaziert (siehe Abb. 27, Seite 52).
Die Patience geht auf, wenn sich auf den Assen, die im Spielverlauf
herauszuspielen und über das Kartenbild zu plazieren sind, die vollständigen
Familienfarbgleich ( auf
,
auf
,
auf
,
auf
) von den 2en bis zu den Königen aufbauen lassen.
Diese Patience weist eine Eigenart auf, die Sie von Anfang an kennen und
während des ganzen Spiels bedenken müssen: Die Asse werden nicht unbedingt
sofort nach ihrem Erscheinen als Grundkarten hochgelegt. Sie bleiben hingegen
möglichst lange im Kartenbild, wo sie als len gelten und an passenden 2en Platz
finden. Solange sie im Kartenspiel mitspielen, können Könige an die Asse gelegt
werden (so daß die Könige nicht von Anfang an die höchsten Karten sind). Nun
zum eigentlichen Spielverlauf: Es muß Ihr Bemühen sein, sich an die verdeckten
Karten heranzuspielen, um sie umzudrehen und ins Spielgeschehen mit
einzubeziehen. Für das Spielgeschehen sind die einzelne Karte in Reihe l und
alle unteren Karten der 6 senkrechten Reihen frei, um an sie anzulegen, und
zwar rot (,
) an schwarz (
,
) und schwarz (
,
) an
rot (
,
) in fallender Folge. Die Besonderheit bei dieser Patience ist
nun, daß an den Karten, die Sie zum Anlegen an untere Karten umlegen können,
die ungeordneten Kartenschwänze (Leitern) hängenbleiben. Dazu einige Beispiele
aus dem Kartenbild auf Seite 54 (Abb. 28):
As aus Reihe 4 geht (mit
Kartenschwanz) an
2 in Reihe 3;
3 aus Reihe 3 geht (mit
Kartenschwanz) an
4 in Reihe 2;
7 in Reihe 6 geht (mit 2 anhängenden
Karten) an
8, die durch Umlegen schon in Reihe 3 liegt;
-Bube aus
Reihe 5 geht (mit Kartenschwanz) an die frei gewordene
-Dame in Reihe 6.
Es ist bei der Patience Die Mecklenburgerin empfehlenswert, immer mehrere Spielzüge vorauszuplanen, um an die verdeckten Karten heranzukommen und die verdeckte Karte dann jeweils umzudrehen und ins Spiel mit einzubeziehen. Sie müssen stets überprüfen, ob es richtiger ist, ein bestimmtes As noch im Kartenbild zu belassen oder zum Familienaufbau schon herauszulegen. Es ist nicht unbedingt vorteilhaft, die Kartenfolgen zu schnell in die exakte fallende Reihenfolge rot an schwarz und schwarz an rot zu bringen, weil dadurch leicht Umlegemöglichkeiten verbaut werden. Wenn es Ihnen glückt, eine Senkrechtreihe freizuspielen, darf dorthinein nur ein einzelner König oder ein König mit geordneter Leiter gelegt werden.
Durch umsichtiges, vorausplanendes An-und Umlegen von Reihe zu Reihe werden sich schließlich die verdeckten Karten umwenden und einige Karten sich auf die (möglichen) Familienhäufchen plazieren lassen. Im Kartenbild entstehen durch weiteres Umlegen schließlich die geordneten Leitern (fallend farbwechselnd), von denen sich dann Karte für Karte auf die farbgleichen Familienhäufchen aufbauen lassen. Allerdings gelingt die Patience ziemlich selten.
· 52 Karten
· Kartenbild: 1 senkrechte Reihen, 1. Reihe 1 Karte offen, Reihe 2 bis 7 eine bis 6 Karten verdeckt geschuppt. An Reihe 2 bis 7 je 5 Karten offen geschuppt.
· Spielziel: farbgleicher Familienaufbau von Assen bis Könige. Asse werden im Lauf des Spiels hochgelegt.
· Umlegen im Kartenbild: rot an schwarz und schwarz an rot in fallender Folge. Besonderheit: ungeordnete Leitern bleiben an den Umlegekarten hängen.
· Tip: Asse evtl. länger im Kartenbild lassen. Sie gelten dann als len, daran können Könige angelegt werden.
· Auf Freiplätze dürfen nur einzelne Könige oder Könige mit passenden geordneten Leitern.
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