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Spielen - Erholung für Leib und Seele

Geduld ist aller Schmerzen Arznei.
Publilius Syrus

Die Beschäftigung eines Kindes wird im allgemeinen Spielen genannt. Es spielt ohne Zwang und Pflicht, aus Lust und Freude an der Ausübung, am Inhalt oder am Ergebnis. Im Spiel ahmt es für sich allein die Welt der Erwachsenen nach und findet sich schließlich mit Gleichaltrigen zusammen, wo in Gruppenspielen menschliches Miteinander geübt und auch Wettbewerbe im Gegeneinander ausgetragen werden. Aus den Spielen der Kinder entwickeln sich die Erwachsenenspiele, die ohne Hilfsmittel oder mit dafür bestimmten Gegenständen zum aktiven oder nur zuschauenden Zeitvertreib dienen. Jede Zeitepoche nahm sich der Spiele auf ihre Weise an, erlaubte, verbot oder bevorzugte bestimmte Spielgegenstände und Spielarten. Auch Spielkarten erlebten Hoch- und Tiefzeiten und wurden gelegentlich dann in Acht und Bann getan, wenn das Spiel nicht mehr nur der Unterhaltung diente, sondern menschliche, mit Gewinn- und Machtstreben verbundene Schwächen zutage förderte. In einer größer gewordenen Freizeit wenden sich die Menschen heute verstärkt dem Spielen zu. Für das Spielen sind Spielkarten unentbehrliche Helfer, und es gibt sie wahrscheinlich in jedem Haushalt in allen Formen und Farben: als Romme-, Bridge- oder Skatkarten, als Bilderkarten (Quartett), fürs Spielen miteinander, für Spiele gegeneinander mit dem Erfolgserlebnis des Gewinnens und dem Risiko des Verlierens. Spielkarten haben außerdem den außerordentlichen Vorzug, daß man sich allein mit ihnen beschäftigen kann. Dabei erweist es sich, daß Patiencen, die Kartenspiele für eine Person, einige Funktionen erfüllen, die sogar in eine Therapie einzubeziehen sind. Wer mit Karten umgeht, sich die Regeln der Patiencen einprägt und nach ihnen spielt, trainiert ständig sein Gedächtnis. Die Konzentration, die man beim Patiencelegen benötigt, kann sowohl vom als bedrückend empfundenen Alleinsein wie von anstrengenden Gedanken ablenken: Patiencespielen nützt Menschen, die sich einsam fühlen, und solchen, die durch zu viel Arbeit geplagt sind. In körperlicher Ruhestellung vollziehen die Hände leichte Bewegungen, alle Aufmerksamkeit wird auf die Patience gewandt, der Spieler genügt sich selbst und regeneriert sich in seinem Spiel.

ärzte und Therapeuten, die die beruhigende Wirkung des Patiencespielens erkannt haben, fügen es in ihre Behandlung ein. Es erwies sich außerdem, daß übungen Hand-Auge für Patienten, die infolge eines Augenleidens schwachsichtig sind, eine wertvolle Hilfe bedeuten. Um die Koordination zwischen Bewegung (Hand) und Sehen (Auge) herzustellen, um Aktivität zu erhalten und Sehschärfe zu üben, eignet sich das Patiencelegen in besonderem Maße.

 


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