Die Treppe ist eine kurzweilige und interessante Patience, bei der man sich die beiden verschiedenen Spielphasen, die ihre Besonderheit sind, gut einprägen muß.
Nehmen Sie ein einfaches, gut gemischtes Patiencespiel von 52 Karten verdeckt in die Hand und legen Sie 15 Karten in Form einer Treppe (die nach der linken Seite eine senkrechte Begrenzung hat) offen aus. In die erste waagerechte Reihe kommt l Karte, in die 2. Reihe kommen 2 Karten, in die 3. Reihe 3, in die 4. Reihe 4 und in die 5. Reihe 5 Karten. Die restlichen Karten bleiben - mit der Rückseite nach oben - als Talon unter dem Kartenbild liegen (siehe Abb. 21, Seite 36).
Die Patience ist aufgegangen, wenn sich die 4 Familienhäufchen von , , und gebildet haben. Die obersten Karten sind von Patience zu Patience verschieden, denn die Grundkarten werden nach Lage des Kartenbildes bei jeder Treppe neu bestimmt.
Suchen Sie, nachdem Sie das Kartenbild in Treppenformation ausgelegt haben, 2,3 oder sogar 4 Karten gleichen Wertes, nehmen Sie sie aus dem Kartenbild und legen Sie sie als Grundkarten zum Aufbau der Familien daneben. (Die 2 oder l weiteren Grundkarten erscheinen erst beim Auffüllen der Freiplätze in der 1. Spielphase oder beim Durchspielen des Talons in der 2. Spielphase.) Auf den Grundkarten wird farbgleich aufgebaut. Sehen Sie im Kartenbild nach, ob noch Folgekarten darin enthalten sind, die Sie sogleich auf die Grundkarten auflegen können. Jeder entstandene Freiplatz wird mit der jeweils nächsten Karte vom Talon belegt - die sofort überprüft werden muß, ob sie als weitere Grundkarte oder Folgekarte auf ein Familienhäufchen paßt. Wenn die Treppe wieder mit 15 Karten belegt ist und sich nichts mehr bewegen läßt, ist die 1. Phase der Patience abgeschlossen.
Die 2. Phase schreibt andere Regeln vor. Es ist nun nicht mehr erlaubt, Karten aus dem Kartenbild herauszunehmen. Jetzt sind nur noch die jeweils rechten Seitenkarten spielberechtigt. Sie dürfen verlegt und an sie darf angelegt werden - und zwar ohne Farbzwang in fallender Folge. Ein An- oder Umlegen von zusammenhängenden Flöten ist nur möglich, wenn die Folge aus Karten gleicher Farbe besteht (also mehrere , mehrere , mehrere , mehrere ). Wenn es Ihnen gelingt, eine Treppenstufe bis zum linken Treppenrand freizuspielen, dürfen Sie auf diesen Freiplatz eine andere rechte Einzelkarte oder eine farbgleiche Flöte plazieren. Im Laufe des weiteren Spiels kann jeder Freiplatz auch mit einer Karte vom Talon oder der jeweils obersten Karte vom abgespielten Haufen belegt werden. (Außerdem hat man schließlich die Möglichkeit, mit einem oder mehreren Freiplätzen, farbungleiche in farbgleiche Folgen zu ordnen.)
Das Freispielen einer Treppenstufe ergibt sich meistens nicht gleich zu Beginn der 2. Spielphase. Es erfolgt erst im weiteren Spielverlauf, wenn der Talon Karte für Karte umgewendet wird. Jede Karte vom Talon muß genau überprüft werden, ob sie auf ein Familienhäufchen paßt oder sich im Kartenbild rechts geschuppt anlegen läßt. Durch Aufoder Anlegen ergeben sich dann oft weitere Spielzüge: Es passen wieder eine oder mehrere Karten auf ein Familienhäufchen, oder Umlegemöglichkeiten im Kartenbild müssen vorgenommen werden. Karten vom Talon, die sich im Augenblick nicht verwenden lassen, bleiben als Haufen - die Kartenwerte jeweils offen - neben dem Talon liegen. Da der Talon nur einmal durchgenommen werden darf, ergibt es sich fast immer, daß der Haufen von oben her (spielberechtigt ist immer nur die oberste offene Karte) aufgelöst werden muß. Wenn der Talon durchgespielt, der Haufen aufgelöst und das Kartenbild abgeräumt ist, zeigen die , , und -Familienhäufchen an, daß die Patience aufgegangen ist.
Zwei Punkte sind bei der Patience Die Treppe besonders zu beachten:
Durch die 15 ausgelegten Karten im Kartenbild gibt es immer mindestens 2 doppelte Werte, weil jede Kartenfarbe nur 13 Kartenwerte enthält. Die Grundkarten sollten so ausgewählt werden, daß dafür noch möglichst viele Folgekarten im Kartenbild enthalten sind.
Die Asse sind in dieser Patience nicht die niedrigsten und die Könige nicht die höchsten Karten (es sei denn, die Asse sind zufällig die Grundkarten). Man muß darum darauf achten, daß beim Anlegen Asse (= len) an die 2en und Könige an die Asse passen.
· 52 Karten
· Kartenbild: 5 waagerechte Reihen mit offenen Karten in Treppenformation
· Restkarten: Talon
· Spielziel: Farbgleicher Aufbau auf Grundkarten, die aus dem Kartenbild auszuwählen sind.
· 1.Spielphase: Kartenbild durchsehen, Grundkarten und Folgekarten hochlegen, Freiplätze aus dem Talon belegen.
· 2.Spielphase: Karten im Kartenbild bleiben liegen. Angelegt werden darf nur noch an die rechten Karten der Treppe (waagerecht): in fallender Folge von Treppenstufe zu Treppenstufe beliebig farbwechselnd. Umgelegt werden dürfen nur Einzelkarten oder farbgleiche Flöten.
· Auf Freiplätze (links) können rechte Einzelkarten, farbgleiche Flöten oder eine Karte vom Talon oder vom Haufen gelegt werden.
· Talon 1 mal durchnehmen, Haufen von oben her auflösen.
Patiencen mit 52 Karten - schwierig
bis schwer
Liebe Patiencefreunde,
die Patiencen, die ich auf den folgenden Seiten beschreibe, werden alle mit
einem einfachen Patiencespiel (52 Karten) gelegt. Jede dieser Spielvariationen
hat ihren bestimmten Schwierigkeitsgrad, der jeweils den individuellen Reiz
ausmacht. Beim Durchprobieren der Patiencen Der Dämon, Kleine Napoleon, Die
Berlinerin, Domino und Die Mecklenburgerin finden Sie bestimmt die Spiele
heraus, die Sie immer wieder legen werden. Es gibt viele Patiencekenner und
-könner, die den Spielen mit einem einfachen Patiencespiel den absoluten
Vorrang einräumen und behaupten, die Einschränkung auf 52 Karten erfordere
besonders gründliche und genaue überlegung.
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