links zufall rechts

Kleine Napoleon

Die Kleine Napoleon gehört unter diesem Namen zu den alten Bekannten in der Geschichte der Patiencen. Sie wird mit einem einfachen Patiencespiel (52 Karten) gespielt. Zum Auslegen benötigen Sie ausreichend Platz, weil von Anfang an alle Karten auf dem Tisch liegen. Bei der Kleinen Napoleon ist exaktes und gewissenhaftes Vorausplanen aller Spielzüge Voraussetzung. Nur dann - und das verhältnismäßig oft - bringen Sie die Patience zu einem guten Ende.

Auslegen

Mischen Sie das einfache Patiencespiel und nehmen Sie das Kartenhäufchen verdeckt in die Hand. Die oberste Karte, die Sie abziehen, ist die erste Grundkarte - sie kommt in die Mitte Ihres Spielplatzes. Jede Karte, die den gleichen Wert wie diese erste Karte hat, wird beim Auslegen des Kartenbildes bei ihrem Erscheinen jeweils unter die oberste Grundkarte gelegt - es liegen also nach dem Auslegen die 4 Grundkarten in senkrechter Reihe untereinander (in Abb. 26, Seite 48/49, z.B.: -2, -2, -2, -2). Nachdem die erste Karte - die Grundkarte - ihren Platz hat, legen Sie links daneben - von innen nach außen - 5 Karten in waagerechter Reihe, dann rechts neben die Grundkarte - von innen nach außen - ebenfalls 5 Karten waagerecht angeordnet. Darunter kommen noch mal 3 Reihen von je 5 Karten rechts und links neben die Grundkarten. Im ganzen sind es 4 Reihen mit je 5 Karten auf jeder Seite. Unter die vierte Reihe legen Sie schließlich rechts und links je eine weitere waagerechte Reihe, diesmal mit jeweils nur 4 Karten. Das sind die Hilfskartenreihen. Damit sind alle 52 Karten offen ausgelegt. Der Platz, der unter den 4 Grundkarten freigeblieben ist, ist der Keller (s. Abb. 26).

Spielziel

Auf die Grundkarten müssen die Familien in gleicher Farbe entweder auf - oder abgebaut werden. Die Besonderheiten der Kleinen Napoleon bestehen darin, daß man jedesmal mit anderen Grundkarten spielt (bestimmend ist die erste Karte des Spiels) und jedesmal neu entscheiden muß, ob man auf diese Grundkarten auf - oder abbauen will.

(Das Auf- oder Abbauen bezieht sich in einer Patience auf alle 4 Grundkarten.)

Spielverlauf

Grundsätzlich gilt bei der Kleinen Napoleon, daß bei ihr die Karten nur einzeln (also nicht in zusammenhängenden Flöten) verlegt werden dürfen. Spielberechtigt sind nur die jeweils äußeren Karten der 4 rechten und 4 linken waagerechten Reihen. Diese äußeren Karten dürfen Sie aufsteigend oder absteigend farbgleich, also an , an , an , an halbdeckend zu Flöten aneinanderlegen. Beim Spielen an den waagerechten Reihen können Sie mit aufsteigend Anlegen und absteigend Anlegen abwechseln. Zunächst müssen Sie das Kartenbild genau studieren und sich entscheiden, ob Sie auf die Grundkarten auf- oder abbauen wollen. Dazu ist es nötig, daß Sie Reihe für Reihe durchgehen und prüfen, ob Sie durch Hochlegen auf die Grundkarten oder Umlegen im Kartenbild eine von den 8 waagerechten Reihen freispielen können. In diese Vorüberlegungen sollen auch die Hilfskartenreihen einbezogen werden. Es ist allerdings nicht erlaubt, an diese Reihen Karten aus dem Kartenbild anzulegen. Die Karten der Hilfskartenreihen dürfen - immer nur einzeln von außen nach innen - entweder auf die Familienhäufchen aufgelegt werden oder im Kartenbild an äußere einzelne Karten oder bestehende Flöten  an , an , an , an auf- oder absteigend angelegt werden. Die Hilfskartenreihen dürfen, wenn sie freigespielt sind, nicht wieder belegt werden.

Der Keller dient dazu, eine (äußere) Karte, die Ihnen beim Auflösen einer Reihe im Wege ist, nach dort zu verbannen. Sie wird aber zum Weiterspielen erst wieder frei, d. h., Sie können sie dann wieder verwenden, wenn eine der Hilfskartenreihen leergespielt ist. Sie müssen also genau nachdenken, welche Karte Sie in den Keller legen, weil sie unter Umständen dem Spiel zu lange entzogen ist. Gelingt es Ihnen, den Kellerplatz freizubekommen, können Sie ihn immer nochmal mit einer Karte belegen.

Wenn Sie sich durch geschicktes und überlegtes Um- und Anlegen im Kartenbild eine Reihe freigespielt haben, ist die Kleine Napoleon schon fast aufgegangen. Mit dieser freien Stelle ergeben sich nämlich neue Spielmöglichkeiten: Man kann sie mit einer einzelnen Karte belegen, die an einer anderen Reihe stört, oder mit einer Flöte, die man Karte für Karte (also in umgekehrter Folge) dort unterbringt. Sie sollten immer so vorausplanen, daß eine freie Stelle dazu dient, eine weitere Reihe aufzulösen und freizuspielen.

Mit einer zweiten freigespielten Reihe sind Sie noch besser dran. Aber auch jetzt müssen Sie noch genau vorausplanen, wie Sie die blockierten Reihen auflösen. Die Patience Kleine Napoleon ist aufgegangen, wenn auf den Grundkarten die Familienhäufchen liegen. Beim Aufbauen haben die obersten Karten jeweils den niedrigeren Wert als die Grundkarten (z.B. Grundkarten 5, oberste Karten 4), beim Abbauen den höheren Wert (z.B. Grundkarten 5, oberste Karten 6).

Wichtig

Der König ist bei dieser Patience nicht die höchste Karte (es sei denn, die Grundkarten sind die Asse). Daraus ergibt sich, daß beim Anlegen im Kartenbild Könige an Damen und Asse an Könige gelegt werden können. Bei der Kleinen Napoleon muß man alle Möglichkeiten des Umlegens gut beherrschen. Das erfordert eine gewisse übung. Es ist wichtig, vor allen Dingen die Chancen zu nutzen, die man mit 2 freien Stellen hat. Wenn Sie zum Beispiel eine Flöte (Karte für Karte) in eine freie Stelle bauen und Ihnen die äußere Karte zum Anlegen nichts nützt, müssen Sie sogleich überprüfen, ob Sie die Flöte nicht sofort wieder Karte für Karte in die zweite freie Reihe legen - wenn sich dadurch neue Spielzüge ergeben. Bei günstiger Lage des Kartenbildes - und überlegtem Spiel - geht die Patience manchmal auf, ohne daß man den Kellerplatz benutzt hat.

Kurzfassung Kleine Napoleon

·         52 Karten

·         Kartenbild: 1. aufgedeckte Karte kommt als Grundkarte in Kartenbildmitte. (Die weiteren Grundkarten von gleichem Wert erscheinen beim Auslegen und werden senkrecht unter die 1. Grundkarte gelegt.) Weitere Auslage von innen nach außen: 4 waagerechte Reihen zu je 5 offenen Karten links und rechts neben Grundkarten. 5. waagerechte Reihe ist Hilfskartenreihe mit je 4 offenen Karten rechts und links neben einem Freiplatz (Kellerplatz).

·         Spielziel: farbgleicher Aufbau oder Abbau auf Grundkarten.

·         Umlegemöglichkeiten: Spielberechtigt sind die jeweils äußeren Karten der insgesamt 5 linken und 5 rechten waagerechten Reihen. Nur Einzelkarten dürfen bewegt werden, farbgleich auf- oder abgebaut zu Flöten an 4 rechte und 4 linke obere waagerechte Reihen (insgesamt 8). Kein Anlegen an Hilfskartenreihen!

·         Auf Kellerplatz darf eine beliebige (äußere) Karte, die im Spielverlauf stört. Der Kellerplatz kann nochmals belegt werden, wenn rechte oder linke Hilfskartenreihe aufgelöst ist.

 


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