Die Große Harfe ist eine der populärsten Patiencen, da sie verhältnismäßig leicht aufgeht. Sie ist für Anfänger besonders gut geeignet, weil sie Kombinationsgabe und überlegungskunst - beides für alle Patiencen unerläßlich - schult.
Nehmen Sie ein gut gemischtes, vollständiges Patiencespiel (104 Karten) verdeckt in eine Hand und legen Sie mit der anderen Hand 9 verdeckte Karten - also mit dem Kartenwert nach unten - waagerecht in eine Reihe nebeneinander auf den Tisch. Eine zehnte Karte wird offen gelegt, also mit dem Kartenwert nach oben.
In die zweite Reihe, die zur Hälfte auf die erste Reihe aufgelegt wird, legen Sie 8 Karten verdeckt, die neunte Karte offen. Und so geht es weiter - in die dritte Reihe 7 verdeckte Karten, die achte offen - in die vierte Reihe 6 verdeckte Karten, die siebente offen -und so weiter - bis schließlich in der zehnten Reihe nur noch 1 Karte offen liegt. Sie haben jetzt 55 Karten ausgelegt, das entstandene Kartenbild ähnelt einer Harfe. Als Talon bleiben 49 Karten übrig (Abb.31).
Das Spielziel der Harfe ist es, die Karten in aufsteigender Folge und in gleicher Farbe - auf , auf , auf , auf - auf die Asse aufzubauen, die über der ersten Spielreihe anzuordnen sind. Die Große Harfe ist aufgegangen, wenn das Spielfeld abgeräumt ist und alle Karten in 8 Häufchen in richtiger Reihenfolge und gleicher Farbe, mit den Königen zuoberst, auf den Assen liegen.
Wenn Sie die 55 Karten ausgelegt haben, beginnen Sie mit dem An- und Umlegen im Kartenbild. Dabei dürfen Sie die offenen Karten wie folgt aneinanderlegen: immer im Wechsel rot (, ) an schwarz (, ) oder schwarz an rot - und immer in absteigender Folge. Dazu einige Beispiele: eine rote 5 geht an eine schwarze 6, ein roter Bube an eine schwarze Dame, eine schwarze 1 an eine rote 8.
Zusammenhängende Leitern, die sich bilden, können ebenfalls innerhalb des Kartenbildes verlegt werden. Maßgebend für den Wert der Leiter ist immer die oberste Karte. Werden durch das An- und Umlegen verdeckte Karten frei, können sie umgedreht werden. Sie sind dann mit im Spiel, und es ist zu prüfen, ob sie irgendwo angelegt werden können, oder ob sich an sie etwas anlegen läßt. Alle Asse, die offen im Spiel erscheinen, werden aus dem Kartenbild genommen und über der ersten Reihe abgelegt. Auf ihnen wird jetzt in aufsteigender Reihenfolge 2-3 -4-5-6-7-8-9-10- Bube - Dame -König - und in gleicher Farbe aufgebaut. Zu diesem Zweck müssen Sie nicht nur das Kartenbild im Auge behalten, wo welche Karte oder Leiter anzulegen ist, sondern welche der Karten möglicherweise auf ein As-Häufchen aufgebaut werden kann.
Durch richtiges Kombinieren beim An-, Um- und Auflegen müssen Sie versuchen, sich eine Reihe oder mehrere Reihen freizuspielen. Auf diese freien Reihen kann man jede beliebige Karte - allein oder mit der dazugehörigen Leiter, die einem den Weg zum Weiterspielen verbaut - ablegen. Es dürfen natürlich immer nur 10 Stellen belegt sein. Wenn Sie überprüft haben, daß auf dem Tisch im Kartenbild alle Möglichkeiten erschöpft sind, nehmen Sie den Talon verdeckt wieder in die Hand und ziehen mit der anderen Hand Karte für Karte ab, das heißt, Sie legen sie offen neben das Kartenbild auf den Tisch. Dabei überprüfen Sie bei jeder Karte, ob sie sich im Kartenbild anlegen läßt und sich dadurch andere Karten - allein oder mit dazugehörigen Leitern - anlegen lassen. Immer müssen Sie auch darauf achten, ob sich von den aufgedeckten Karten welche nach oben legen lassen und sich dadurch im Kartenbild wieder neue Möglichkeiten ergeben. Legen Sie die aufgedeckten Karten des Talons so auf den Tisch, daß sie sich schuppenförmig in waagerechter Reihe bedecken. Auch hier gilt, daß immer nur die Karte frei ist, die als letzte umgedreht wurde und in voller Größe zu sehen ist.
Dabei ist es durchaus möglich, daß die schon abgelegten Karten aus dem Talon sich von hinten her verwenden lassen, das heißt, durch das Hochlegen der letzten umgedrehten Karte wird bei den abgelegten Karten ja immer wieder eine Karte frei, die Sie evtl. auch anlegen können, wenn sich durch An-, Um-und Hochlegen im Kartenbild neue Stellungen ergeben haben. Die Karten aus dem Talon dürfen nur einmal umgedreht werden. Wenn es gelungen ist, alle verdeckten Karten im Kartenbild umzudrehen und die Karten aus dem Talon entweder in den Leitern oder auf den Assen untergebracht sind, kann man von unten her die Leitern auflösen und alle Karten farbgerecht auf ihren Assen aufbauen. Dann ist die Patience aufgegangen.
Manchmal passiert es, daß durch unglückliche Lage der verdeckten Karten - oder durch schlechtes Vorplanen beim Um-, An- und Hochlegen - sich nichts mehr legen läßt; dann ist die Patience mißlungen.
Wichtig bei der Harfe ist, daß sich möglichst lange Leitern bilden. Mit dem Hochlegen sollten Sie vorsichtig sein. Es liegt sonst manchmal eine Karte bereits oben, die man noch dringend im Kartenbild benötigt hätte.
Manche Große-Harfe-Spieler drehen den Talon dreimal um. Das erleichtert das Aufgehen sehr. Fortgeschrittene spielen die Harfe oft nach strengeren Regeln; so zum Beispiel mit der Auflage, daß nur Könige auf die freien Stellen gelegt werden dürfen, oder daß nur 8 statt 10 Reihen benutzt werden können.
Das erleichtert das Aufgehen sehr. Fortgeschrittene spielen die Harfe oft nach strengeren Regeln; so zum Beispiel mit der Auflage, daß nur Könige auf die freien Stellen gelegt werden dürfen, oder daß nur 8 statt 10 Reihen benutzt werden können.
Eine dritte Abwandlungsmöglichkeit ergibt sich dadurch, daß man beim Talonumdrehen nur jede dritte Karte offen auslegt. Bei dieser Art kann der Talon dann aber beliebig oft von vorn verwendet werden.
· 104 Karten
· Kartenbild: waagerechte Reihen, 1. Reihe 9 verdeckte und 1 offene Karte, in allen folgenden Reihen je 1 verdeckte Karte weniger, so daß Harfenform entsteht.
· Restkarten: Talon
· Spielziel: farbgleicher Aufbau in aufsteigender Folge von Assen bis Könige.
· Umlegemöglichkeiten '.farbwechselnd rot an schwarz, schwarz an rot m fallender Folge zu Leitern. Einzelkarten und Leitern (bestimmend ist die oberste Karte) dürfen bewegt werden.
· Freiwerdende verdeckte Karten umdrehen und ins Spiel (Hochlegen, Umlegen) einbeziehen.
· Freie Stellen (Senkrechtreihen) dürfen mit Einzelkarten oder zusammenhängenden Leitern belegt werden.
· Taloji durchspielen: passende Karten hochlegen oder im Kartenbild verwenden. Nichtpassende Karten schuppenförmig in waagerechte Reihe.
· Talon darf nur 1mal durchgespielt werden, darum schuppen-förmige Reihe von hinten her auflösen.
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