Die Patience Moltke hat ihren Namen nach dem großen preußischen Strategen und Heerführer Graf Helmuth von Moltke. Von ihm ist überliefert, daß er diese Patience vor schwierigen Entscheidungen legte, um sein Kombinationsvermögen zu schulen und seine Nerven zu beruhigen. Die Moltke wird mit einem vollständigen Patiencespiel (104 Karten) gelegt. Sie scheint zunächst unlösbar zu sein, oft wird sie erst mit dem Umblättern der letzten Karte vom Talon entschieden. Wenn Sie sich aber alle Kombinationsmöglichkeiten angeeignet und sie ausprobiert haben - und sie dann geschickt nutzen, geht die Moltke in den meisten Fällen am Ende doch auf.
Mischen Sie ein vollständiges Patiencespiel gut durch und legen Sie vom verdeckten Kartenhaufen 10 Karten offen in eine waagerechte Reihe (siehe Abb.44, Seite 105). Unter die erste Reihe kommen dann noch mal 4 Reihen mit jeweils 10 offenen Karten, wobei die Karten jeder vorherigen Reihe von den neu ausgelegten Karten am unteren Rand bedeckt werden. Nach dem Auslegen sind 50 Karten auf dem Tisch, die restlichen Karten bilden den Talon.
Auf die Asse, die aus dem Kartenbild und aus dem Talon herauszuspielen sind und die über dem Kartenbild abgelegt werden, müssen die Familien von der 2 bis zum König aufgebaut werden, und zwar in gleicher Farbe: auf , auf , auf , auf .
Bei der Moltke haben Sie es mit zwei entscheidenden Schwierigkeiten zu tun: Im Kartenbild darf immer nur eine Karte bewegt werden (also keine zusammenhängenden Leitern), und der Talon darf nur einmal durchgespielt werden.
Wie bei vielen Patiencen, bei denen ein Kartenbild mit offenen Karten daliegt, müssen Sie zunächst überprüfen, ob sich rot (, ) an schwarz (, ) oder schwarz (, ) an rot (, ) in absteigender Folge aneinanderlegen lassen - mit Leitern wird auch bei der Moltke im Kartenbild gespielt.
Von Anfang an müssen Sie darauf bedacht sein, sich eine oder mehrere Stellen freizuspielen, denn nur damit gelingt es, Leitern aufzulösen, indem Sie nämlich die einzelnen Karten auf je eine freie Stelle legen, die oberste Karte der Leiter anderswo anlegen und die Leiter wieder zusammenfügen. Es ist bei der Moltke besonders wichtig, daß Sie genau vorausplanen, wie Sie mit dem Anlegen vorgehen wollen. Dabei ist es durchaus möglich, daß Sie einmal eine Karte, die Sie an eine andere anlegen könnten, nicht anlegen, weil Sie sehen, daß in einer anderen - noch verbauten - Reihe eine gleichwertige Karte liegt, die demnächst frei werden kann und durch deren Weglegen Sie schneller zu einer freien Stelle kommen.
Wenn Sie im Kartenbild alles um- und angelegt haben, was Ihnen im Augenblick nützlich erscheint, spielen Sie mit dem Talon weiter. Blättern Sie die erste Karte um und überprüfen Sie, ob sie sich auf ein Familienhäufchen aufbauen oder im Kartenbild anlegen läßt. Wenn Sie die Karte nicht gebrauchen können, legen Sie sie offen ein Stück unter das Kartenbild. Jede weitere Karte vom Talon wird umgeblättert, auf ein Familienhäufchen aufgebaut (wenn sie paßt), im Kartenbild verwendet oder, wenn das nicht geht, offen, halb deckend rechts neben die vorherige abgelegte Karte gelegt. Dadurch entsteht schließlich eine längere waagerechte Reihe, bei der Sie immer überprüfen können, welche Karten schon herausgespielt sind, aber im Augenblick nicht zur Verfügung stehen.
Da der Talon nur einmal durchgenommen werden darf, muß man die abgelegten Karten immer im Auge behalten, weil man die entstandene Reihe von hinten her (von rechts nach links) auflösen muß. Wenn es Ihnen gelungen ist, mehrere freie Stellen zu bekommen, müssen Sie also auch immer überlegen, ob Sie eine oder mehrere von den abgelegten Talonkarten auf eine oder mehrere freie Stellen legen. Das bietet sich vor allem dann an, wenn dadurch abgelegte Talonkarten frei werden, die sich auf die Familienhäufchen auflegen oder im Kartenbild unterbringen lassen.
Die Patience Moltke ist aufgegangen, sobald die abgelegte Talonreihe von hinten her aufgelöst und das Kartenbild abgespielt ist. Dann müssen alle , , und -Karten von den 2en bis zu den Königen auf ihren Assen liegen.
· 104 Karten
· Kartenbild: 5 waagerechte Reihen zu je 10 offenen Karten, die Reihen geschuppt aneinandergelegt.
· Restkarten: Talon
· Spielziel: farbgleicher Aufbau aufsteigend von Assen bis zu den Königen.
· Umlegemöglichkeiten: farbwechselnd rot an schwarz und schwarz an rot in fallender Folge. Es dürfen nur Einzelkarten verlegt werden (keine zusammenhängenden Leitern).
· Freie Stellen sind wichtig: mit ihrer Hilfe können Leitern zu Einzelkarten aufgelöst und umgelegt werden. Auf freie Stellen darf jede beliebige Karte plaziert werden.
· Talon 1 mal durchspielen; passende Karten hochlegen oder im Kartenbild verwenden. Nichtpassende Karten schuppenförmig in waagerechte Reihe.
· Schuppenförmige waagerechte Reihe von hinten her auflösen.
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